Noch keine 48 Stunden nachdem ich Inga zum Flughafen bringen musste, kam auch schon mein Kumpel Jonas ausgehungert, durstig und äußerst erschöpft mit seinem Floß angepaddelt.
Nachdem wir uns (ihm) also zwei Tage in Auckland zum akklimatisieren gegönnt haben, ging es auch schon los mit der ersten drei geplanten Nordinsel-Touren (1. = gelbe Route) - unsere Northland-Tour.
Und diese war im Gegensatz zur Südinsel-Tour wirklich absolut anders.
Von Auckland aus ging es zunächst, wie kann es anders ein, Richtung Norden mit dem Ziel Caper Reinga. Unseren ersten Stop haben wir im Miniwhangata Coastal Park eingelegt.
Wir hatten dort ca. 3-4 Buchten nur für uns ganz alleine und uns am weißen Sandstrand hauptsächlich mit Biertrinken und Fotografieren beschäftigt.
Weiter ging es am nächsten Tag Richtung Maitai Bay (der Name sollte ja eigentlich Programm sein, leider war so kurzfristig kein Rum für den entsprechenden Coctail aufzutreiben), die uns von meinen Vermieter empfohlen worden ist. Und recht hatte er, dort oben im Northland ist einfach ein Strand schöner als der andere.
Am nächsten Tag ging es dann ganz hinauf Richtung Norden, wo wir uns zunächst das Cape Reinga (und den dazugehörigen Leuchtturm angeschaut haben). Dort oben fließen der Pazifik und die Tasmanische See (dat Wasser zwischen Australien und Neuseeland) zusammen, was aufgrund der unterschiedlichen Tidenzeiten sowie Wasserfärbungen ein recht imposantes Schauspiel ist. Anschließend haben wir unsere Rucksäcke geschultert, um einen Zwei-Tages-Teil des Cape Reinga Walkways zu laufen. Und dieser Track war einfach nur wahnsinnig schön.
Als wir oben auf der Klippe oberhalb von unserer Ziel-Bucht das Wasser beobachteten, sind uns jeden Menge schwimmende Schatten aufgefallen - nach einem zweiten Blick stellte sich heraus, das die ganze Bucht voller Delphine war. Diese Entdeckung hat sich dann entsprechend auf das Lauftempo ausgewirkt. Ab in die Badehose und sofort hinein ins Wasser. Und das war eine der eindrucksvollste Erlebnisse, die ich tiermäßig jemals hatte. Die Delphine kamen, neugierig wie sie nunmal sind, sofort angeschwommen und sind über uns gesprungen, unter uns hergetaucht und haben uns bei unseren kläglichen Wellenschwimmversuchen überholt - Wie der Amerikaner sagen würde: "It was like Wow!"
Tags darauf haben wir uns dann zu den großen Sanddünen aufgemacht. Sieben Quadratkilometer Sandberge - und das ganze dann doch recht hoch - haben uns dann am Nachmittag dann doch ein wenig ins Schwitzen und wohl auch ins Spielen gebracht.
Jonas testet hier dann seine sand-alpinen Fähigkeiten.
Im direkten Anschluss an die Sanddünen sind wir dann zum Ninety Mile Beach gefahren. Der Sand an diesem Strand ist aufgrund seiner Zusammensetzung so hart, dass man ohne Probleme mit einem Auto auf einer Strecke von knappen 70 km am Strand entlang fahren kann - sofern man einen Vierrad-Antrieb hat - hab' ich aber nicht.
Wie auch immer, das wär gelacht, wenn das mit einem normalen Auto nicht auch gehen würde.
Also nichts wie los - entscheidend ist nur, dass man die offizielle Geschwindigkeitsbegrenzung von 100 km/h (siehe unten) nicht überschreitet. Gesagt, getan, sind wir also mit ca. 120 km/h den Strand entlang gebrettert und entsprechend schnell durch einen kleinen Fluß gefahren - Uuups, Motor aus und springt auch nicht mehr an!
Wir haben ca. 6 Stunden bis die Flut das Auto im Sand versenken wird.
Wir gerieten also zum zweiten Mal an diesem Tag ordentlich ins Schwitzen. Egal, nachdem wir unser unendliches Technikverständnis und extrem ausgeprägten Ingenieurfähigkeiten bemüht hatten, sprang der Mitsi (Mitsubishi), jetzt halt mit geöffneter Luftfilterabdeckung, wieder an und wir haben zugesehen, dass wir im wahrsten Sinne des Wortes "Land gewinnen".
Alles in allem aber wieder mal eine großartige Erfahrung.