Thursday, March 29, 2007

Januar 2007 - North + South Island (1)

Von Rotorua aus haben wir uns dann Richtung Wellington aufgemacht, um die Fähre auf die Südinsel zu erwischen. Auf dieser dann doch recht langen Strecke gab es allerdings einige Möglichkeiten um ein paar Stops einzulegen und sich ein paar wunderschöne Ecken Neuseelands anzuschauen. Das obere Bild zeigt die Huka-Falls, der wohl kraftvollste Wassefall, den ich jemals gesehen habe - einfach eine gewaltig türkise Wassermasse.


Weiter ging es bei traumhaftem Sonnenschein vorbei am Lake Taupo und hinuter zum Tongariro National Park, indem die (aktiven) Vulkane ihr zu Hause haben. Nach unserer Rückkehr von der Südinsel war eigentlich noch der Tongariro Crossing, eine 7 stündige Wanderung durch vulkanisch aktives Terrain geplant, die aber leider aufgrund des schlechten Wetters Anfang Januar ins Wasser gefallen ist.


Auf der Südinsel hieß das erste Ziel (mal wieder zum Glück :) Abel Tasman National Park. Nachdem als zunächst auf dem Trockenen Rettungs- sowie Wendemanöver geübt wurden ging es dann wieder hinaus in die (nicht ganz so) wilden Fluten zu diesen einfach wunderschönen Stränden. Auf dem unteren Bild leiten Jürgen und Krista zielsicher und gekonnt ein Anlandemanöver ein -


um erstmal an folgendem Strand eine Tasse Kaffe zu genießen.


Am nächsten Tag war das Wetter leider nicht so super, so dass wir uns entschieden haben statt zu paddeln doch lieber einen Teil des Abel Tasman Walks zu laufen und uns vom Wassertaxi am Nachmittag abholen zu lassen. Alles in allem mal wieder wunderschön.

Monday, March 26, 2007

January 2007 - Rotorua


Kaum hatte ich meine Touren mit Jonas beendet, kamen auch schon mein Vater und Krista hier in Neuseeland an. Nachdem also erstmal Jetlags in Auckland auskuriert wurden, ging es am 2. Januar Richtung Rotorua, oder auch "Sulphur City" (Schwefel-Stadt) genannt. Und der Name ist Programm - es stinkt erbärmlich und zwar einfach überall.
Andererseits hat Rotorua aber auch so einiges zu bieten. Die Stadt liegt im stärksten thermisch aktiven Gebiet Neuseelands (besteht hier ja praktisch alles aus Vulkanen), was bedeutet, dass es praktisch überall blubbert, köchelt, rumnebelt etc.


Wir haben uns also ganz nach Rotorua-Manier blubbernde Schlammlöcher, kochende See, Geysire angeschaut und jede Menge Schwefeldampf geschnüffelt (das nimmt einem manchmal wirklich den Atem). Zunächst ging es in das Te Whakarewarewa (viel Spass beim aussprechen) Reserve, dessen Hauptattraktion der Pohuto Geysir ist, der ca. 10-20 mal am Tag (je nach Lust und Laune - nein natürlich nicht, Jürgen könnte jetzt ganz genau erklären wann Geysire ausbrechen, er ist aber gerade nicht zur Hand) und donnert seine Wasserfontäne bis zu 30m hoch - sehr beeindrucked.



Nachdem wir dann am Abend verzweifelt versucht haben ein geöffnetes Restaurant zu finden (die Kiwis machen einfach konsequent alle gleichzeitig Sommerurlaub), sind wir am nächsten Morgen ein anderes Stinki-Gebiet anschauen gefahren: Wai-O-Tapu (= Heilige Wasser).
Hier waren, insbesondere Schwefelspeiende Kraterlandschaften und die aufgrund verschiedener Sulfatsorten bunt gefärbten Seen (oder besser köchelnde Höllenschlunde).
Der heiß kochende See auf dem unteren Bild heißt Champangner Pool, was eigentlich sehr verlockend klingt, einem allerdings bei einer Wassertemparatur von 74 Grad die Lust auf ein Bad verdirbt.


Der Krater auf dem unteren Bild heißt einfach nur "Devil's Bath" - eine, meines Erachtens, vollkommen zutreffende Bezeichnung. Es ist schon ein wenig abstossend-faszinierend was unser lieber Planet so zu Tage fördern kann. Alles in allem wirklich Dinge, die ich noch nie zuvor gesehen habe.
Anschließend haben wir dann noch richtig von dieser großartigen natürlichen Energieverschwendung profitiert und haben uns ein paar sehr entspannende Stunden in einem der großen Thermalbäder genehmigt.

Saturday, March 24, 2007

North Island im Dezember - Weihnachten und Westcoast


Tsja und dann stand auf einmal Weihnachten vor der Tür. Obwohl wir alle (Jonas, James und ich) eigentlich aufgrund von Temperaturen zwischen 25 und 30 Grad sowie permanenter Badeaufenthalten an diversen Stränden nunmal so gar nicht in Weihnachtsstimmung kommen wollten, wurde im Ergebnis dann doch noch richtig Weihnachten gefeiert. Das kam folgendermaßen zu Stande:
Die Familie, in deren Haus ich wohne, hatte in diesem Jahr die große Ehre das Weihnachtsfest für die ganze Familie auszurichten. Jeder der mitmacht muss natürlich zum großen Weihnachtsessen beitragen, und das bedeutete das wir zum einen einen Truthahn zu produzieren hatten (Gäähn, wie einfach - wir hatten ja unseren Engländer James).
Zum anderen kam aber Dennis (der Familienvater) auf die glorreiche Idee sich einen original "German Christmas-Stollen" zu wünschen (er hatte wohl irgendwo aufgeschnappt, dass es sowas gibt und gaaaaaaanz toll sein soll).
Wir konnten uns natürlich nicht lumpen lassen (das wär ja gelacht) und haben zugesagt.
Tsja und dann waren wir in dem Dilemma innerhalb von zwei Tagen einen Weihnachtsstollen zu produzieren. Also schnell das Internet konsultiert, das Rezept dann per Telefon mit Oma abgeklärt und zum Supermarkt Zutaten einkaufen und loswurschteln.
Ich kann Euch sagen, der war im Ergebnis wirklich gut und ich hab 14 Zeugen :)


Nach Weihnachten sind wir dann noch einen kurzen 3-Tages Trip an der Westküste hinunter bis nach New Plymouth gefahren, weil James von dort aus seinen Südinsel Trip gestartet hat.
Angefangen hat die Tour dann leider erstmal richtig verregnet.
Nachdem wir uns dann aber ein gemütliches Plätzchen an einer Bucht gesucht hatten, verzogen sich die Wolken und wir konnten noch einen herrlichen Sonnenuntergang genießen.


Nachdem wir also James in New Plymouth abgesetzt hatten, bin ich mit Jonas wieder Richtung Norden zurückgefahren. Und dann hatten wir mal wieder richtig Glück: An unserem letzten gemeinsamen "Outdoor-Abend" haben wir dann einen wirklich herrlichen Platz hoch oben auf den Klippen über dem raue Meer der Westcoast gefunden und haben uns ein gutes Glas Whisky genehmigt.
Am nächsten Morgen hatten wir gleich nochmal Glück, denn wir konnten den Mt. Taranaki (oder Mt. Egmont) sehen. Das ist ein eher seltenes Phänomen, denn der Berg ist praktisch permanent mit Wolken verhüllt. Mt. Taranaki ist einfach nur beeindruckend; 2518m hoch, steht der einfach so mitten in der Landschaft und beginnt praktisch direkt am Meer (siehe Photo unten). Ein wunderschöner letzter Tag. Einen Tag später hieß es dann mal wieder Abschied nehmen (von Jonas) und gleichzeit "Hallo" sagen, denn mein Vater und siene Freundin waren bereits eingeflogen.

North Island im Dezember - Eastcape -Tour (2)


Am folgenden Tag haben wir uns dann Richtung Lake Waikaremoana National Park aufgemacht. Auf dem Weg dorthin haben wir noch einen wunderschönen Tag bei Sonnenschein mit Nichtstun am Meer verbracht und sind dann an einem herrlichen Regentag an dem oben genannten See angekommen. Am nächsten Tag sollte es dann losgehen: Eine 4-Tages-Tour einmal rund um den See, der abgelegen und teilweise von bis zu 1000 Meter hohen Bergen umgeben ist (glücklicherweise ist der See selbst auf ca. 500 Höhenmetern).


Die Tage 2 und 3 waren leider unheimlich verregnet, so dass weder schöne Photos machen konnten, noch großartige Eindrücke hängen geblieben sind. Wir haben uns, dem schlechten Wetter zum Trotz, das Ziel gesetzt jeweils die vom Department of Conservation angebenen Wanderzeiten bis zur nächsten Hütte um mindestens 30% zu unterbieten, so dass wir die ganze Sache eher von der sportliche Seite angegangen sind.

An unserem letzten Tag meinte das Wetter es aber mal wieder gut mit uns - strahlender Sonnenschein, so dass wir recht früh gegen 6 Uhr morgens aufgestanden sind. Direkt über dem Wasser hingen Nebelschwaden und die Sonne kam gerade so zwischen den Bäumen hindurch - wunderschön. Das konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen und musste versuchen ein möglichst gutes Photo zu schießen. Von dort aus ging es dann ziemlich zügig zurück nach Auckland - Weihnachten sollte nicht mehr allzu fern sein...

Saturday, March 17, 2007

North Island im Dezember - Eastcape -Tour (1)


Den Northland-Trip abgeschlossen haben wir zwei Tage in Auckland verbracht um den nächsten Reisegefährten einzugliedern - James sollte uns auf unserem Eastcape Trip (rote Route) begleiten. Begonnen haben wir den Trip auf der Coromandel-Peninsula, wo ich im August bereits einmal war. Dieses Mal sollte es aber auf die Nordspitze der Halbinsel gehen, wo wir den herrlichen 1-Tages Coromandel Walkway gelaufen sind. Zwei Tage später ging es dann vorbei am Cathedral Cove Beach (wohl einer der schönsten Strände Neuseelands) und weiter Ostküste entlang.


Nach einigen Zwischenstopps entlang der Küste, kamen wir eines Nachmittags an einem Strand mitten im Nichts (das Eastcape ist eine am dünnsten besiedelten Gegenden Neuseelands) vorbei und wollten eigentlich nur mal schnell auf die Karte schauen (eigentlich überflüssig weil nur eine Straße) und eine kleine Pause einlegen. Uns viel jedoch nach kurzer Zeit eine Familie bestehend aus Großvater, Vater und Sohnemann auf, die bewaffnet mit einer Angel am Strand standen und binnen 1 1/2 Minuten ungelogen 6 Fische gefangen haben - Angel rein, Fisch raus, Angel rein, Fisch raus...
Das hat uns derart erstaunt, dass wir fragen mussten, wie die das angestellt haben. Die Erklärung war denkbar einfach: Der Großvater hatte vom Auto aus einen Schatten im Wasser recht dicht am Strand gesehen und diesen sofort als Fischschwarm (auf Englisch lustigerweise "School of Fish") erkannt und seinen Sohnemann (Vater) mal schnell mit der Angel losgeschickt (die dritte Generation ist völlig gelangweilt im Auto sitzen geblieben).
Für unser artiges Fragen und unser ehrlich nicht geheucheltes Interesse (wir waren eher verdammt beeindruckt) gab's dann für uns auch zwei dicke fette Seelachse.
Wir haben uns dann mal wieder einen Strand für uns alleine gesucht und ich durfte zunächst mal die Fischchen auszunehmen. Anschließend haben wir dann ein großes Feuer angezündet und uns einen provisorischen Grill aus Baumstämmen gebaut und unsere Seelachse lecker überm Feuer gebraten -das ganze dann mit Sonnenuntergang am Strand und anschließend die Nacht ums Feuer am Meer sitzen - herrlich.


Am folgenden Tag sind wir dann weiter Richtung Eastcape gefahren und haben uns ein schönes Plätzchen möglichst dicht an besagtem Cape gesucht. Dort waren es recht windig und die Landschaft hatte ein wenig etwas von der Südinsel - mit recht heftigen Wellen und rauer Landschaft. Besonders beeindruckend war der Strand der durch verschiedene Sandfarben wirklich wunderschöne Formen gezeichnet hat (ganz hinten im Bild - die Felsnase - ist das Eastcape der östlichste Punkt Neuseelands)


Das Besondere am Eastcape ist, dass es soweit östlich liegt, dass es noch keine 100km von der Datumsgrenze entfernt ist und dass dort gleichzeitig der östlichste Leuchtturm der Welt steht.
Geplant war also Folgendes:
Aufstehen um 4 Uhr morgens, schnell zum Leuchtturm fahren, sportlich die exakt 663 Treppenstufen hinauf auf die Klippe hoch zum Leuchtturm rennen und dann den Sonnenaufgang schauen - und damit zu den Ersten auf der Welt gehören, die das aufgehende Sonnenlicht des neuen Tages sehen.
And here we go:
Das erste Licht des 17. Dezembers 2006 (12 Stunden später war das dann auch bei Euch in Deutschland)

Wednesday, March 07, 2007

North Island im Dezember - Northland Tour

Noch keine 48 Stunden nachdem ich Inga zum Flughafen bringen musste, kam auch schon mein Kumpel Jonas ausgehungert, durstig und äußerst erschöpft mit seinem Floß angepaddelt.
Nachdem wir uns (ihm) also zwei Tage in Auckland zum akklimatisieren gegönnt haben, ging es auch schon los mit der ersten drei geplanten Nordinsel-Touren (1. = gelbe Route) - unsere Northland-Tour.
Und diese war im Gegensatz zur Südinsel-Tour wirklich absolut anders.
Von Auckland aus ging es zunächst, wie kann es anders ein, Richtung Norden mit dem Ziel Caper Reinga. Unseren ersten Stop haben wir im Miniwhangata Coastal Park eingelegt.
Wir hatten dort ca. 3-4 Buchten nur für uns ganz alleine und uns am weißen Sandstrand hauptsächlich mit Biertrinken und Fotografieren beschäftigt.


Weiter ging es am nächsten Tag Richtung Maitai Bay (der Name sollte ja eigentlich Programm sein, leider war so kurzfristig kein Rum für den entsprechenden Coctail aufzutreiben), die uns von meinen Vermieter empfohlen worden ist. Und recht hatte er, dort oben im Northland ist einfach ein Strand schöner als der andere.


Am nächsten Tag ging es dann ganz hinauf Richtung Norden, wo wir uns zunächst das Cape Reinga (und den dazugehörigen Leuchtturm angeschaut haben). Dort oben fließen der Pazifik und die Tasmanische See (dat Wasser zwischen Australien und Neuseeland) zusammen, was aufgrund der unterschiedlichen Tidenzeiten sowie Wasserfärbungen ein recht imposantes Schauspiel ist. Anschließend haben wir unsere Rucksäcke geschultert, um einen Zwei-Tages-Teil des Cape Reinga Walkways zu laufen. Und dieser Track war einfach nur wahnsinnig schön.
Als wir oben auf der Klippe oberhalb von unserer Ziel-Bucht das Wasser beobachteten, sind uns jeden Menge schwimmende Schatten aufgefallen - nach einem zweiten Blick stellte sich heraus, das die ganze Bucht voller Delphine war. Diese Entdeckung hat sich dann entsprechend auf das Lauftempo ausgewirkt. Ab in die Badehose und sofort hinein ins Wasser. Und das war eine der eindrucksvollste Erlebnisse, die ich tiermäßig jemals hatte. Die Delphine kamen, neugierig wie sie nunmal sind, sofort angeschwommen und sind über uns gesprungen, unter uns hergetaucht und haben uns bei unseren kläglichen Wellenschwimmversuchen überholt - Wie der Amerikaner sagen würde: "It was like Wow!"


Tags darauf haben wir uns dann zu den großen Sanddünen aufgemacht. Sieben Quadratkilometer Sandberge - und das ganze dann doch recht hoch - haben uns dann am Nachmittag dann doch ein wenig ins Schwitzen und wohl auch ins Spielen gebracht.
Jonas testet hier dann seine sand-alpinen Fähigkeiten.


Im direkten Anschluss an die Sanddünen sind wir dann zum Ninety Mile Beach gefahren. Der Sand an diesem Strand ist aufgrund seiner Zusammensetzung so hart, dass man ohne Probleme mit einem Auto auf einer Strecke von knappen 70 km am Strand entlang fahren kann - sofern man einen Vierrad-Antrieb hat - hab' ich aber nicht.
Wie auch immer, das wär gelacht, wenn das mit einem normalen Auto nicht auch gehen würde.
Also nichts wie los - entscheidend ist nur, dass man die offizielle Geschwindigkeitsbegrenzung von 100 km/h (siehe unten) nicht überschreitet. Gesagt, getan, sind wir also mit ca. 120 km/h den Strand entlang gebrettert und entsprechend schnell durch einen kleinen Fluß gefahren - Uuups, Motor aus und springt auch nicht mehr an!
Wir haben ca. 6 Stunden bis die Flut das Auto im Sand versenken wird.
Wir gerieten also zum zweiten Mal an diesem Tag ordentlich ins Schwitzen. Egal, nachdem wir unser unendliches Technikverständnis und extrem ausgeprägten Ingenieurfähigkeiten bemüht hatten, sprang der Mitsi (Mitsubishi), jetzt halt mit geöffneter Luftfilterabdeckung, wieder an und wir haben zugesehen, dass wir im wahrsten Sinne des Wortes "Land gewinnen".
Alles in allem aber wieder mal eine großartige Erfahrung.