South Island Tour November 2006 - Teil 4
Nachdem wir also die Westküste solange es eine Straße gab hinunter gefahren waren, hieß es dann für eine Weile Abschied vom Meer zu nehmen. Aber ich kann nur sagen, das war kein sonderlich schwerer Abschied, weil das Inland der Südinsel ebenfalls beeindruckend schön ist. Von dem Ort Haast Junction (zwei Häuser und eine Tankstelle, nicht zu verwechseln mit Haast Village (geschätzte 12 Häuser + Tante Emma Laden) und Haast Beach (3 Ferienhäuser und ein verlassener Campingplatz sowie einer versteckten Tankstelle mit billiger Preisen als oben genannte)) aus ging es also weiter den "Highway 6" entlang.
Praktisch einmal quer durch die Alpen bis man an zwei riesigen Alpenseen vorbeikommt - Lake Wanaka und Lake Hawea. Von dort war es nur eine kurze Fahrt Richtung Queenstown, wo wir unser Nachtlager auf einem überteuerten Stadtcampingplatz bei Regen aufgeschlagen haben. Am nächsten Tag ging es aber gleich weiter zu den Mavora Lakes, wo eine Menge der Herr der Ringe Szenen gedreht worden sind. Das obige Photo zeigt die Straße dorthin - das war wohl einer der menschenleersten Plätze, die wir je gesehen haben, aber dennoch einfach nur schön.
Zwei Tage später ging es dann weiter Richtung Te Anau in den Fjordland National Park, wo wir den Kepler Track gewandert sind. Dieser Track ist ein 67 km langer 4-Tagesmarsch durch teils alpines Gelände und entlang an Flüssen und Seen.
Problematisch ist nur, dass das Fjordland der wohl zweitnassesste Platz auf dieser Erde ist (Hawaii soll der regenreichste sein), so dass Tag 1 unserer Tour einfach nur der Horror war: Ein 7 1/2 stündiger Aufstieg von Meeresniveau auf 1300 Meter bei heftigstem Dauerregen. Kaum kamen wir über die Baumgrenze frischte der Wind auf über 70 km pro Stunde auf und die Temperaturen pendelten sich um den Gefrierpunkt ein - das ganze mit mittlerweile klatschnasser Kleidung. Wie ein Freund mal feststellte: "Wirklich wasserdichte Regenkleidung ist ein unerreichbarer Idealzustand." Daher hieß wirklich mal hart sein, so schnell wie möglich weiterrennen, die Hütte erreichen, Feuer anmachen und einen Liter heißen Tee pro Person trinken.
Die folgenden Tage waren dann wenigstens trocken und das Wetter besserte sich insgesamt von Tag zu Tag. Insgesamt dennoch eine wunderschöne, herausfordernde Wanderung.
Kaum das wir den Track erfolgreich gemeistert hatten, sind wir auch schon wieder los Richtung Südküste der Südinsel gefahren. Dort unten - die Antarktis ist noch keine 2800 km mehr entfernt (dennoch wachsen immer noch Palmen) - ist die Landschaft einfach nur faszinierend und soll wohl etwas Schottisches haben. Die See ist einfach nur wild und es rollen teilweise haushohe Brecher an die Küste. Dazu gesellt sich ein Wind, der so stark ist, das selbst mein Panzerauto (1600 kg Leergewicht) richtig ins schwanken geriet - alles in allem einfach nur wahnsinnig beeindruckend.
Richtig wohl fühlen sich bei diesm Klima natürlich mal wieder die Schäfchen mit ihrem, zumindest zu dieser Zeit, noch dicken Wollpelz. Kurz darauf werden die Viecher aber geschoren und dann will ich bei diesem Wind ehrlich gesagt kein Schäfchen sein. Besonders beeindruckend ist dort unten der Himmel, das Licht und die sich wahnsinnig schnell verändernden Wolkenformationen.
Trifft das Sonnenlicht dann durch die andauernd aufreißenden Wolken glüht das Meer in türkis- bis tiefblauen Farben auf - Großartig!
1 Comments:
Die Bilder sid wie immer einfach nur pervers... langsam kannste echt mal halblang machen, Du naturverwoehnte Sau ;-)
Naja, ich goenns Dir. Freu mich auf unser erstes Bier in Berlin und das erste Herthaspiel. Hoffentlich scheitern sie da nicht iweder so, wie heute gegen Stuttgart im Pokal.
Halt die Ohren Steif,
Fred
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